O-Ringen 2023 in Are
Seit nunmehr fast 60 Jahren gibt es diesen schwedischen 5-Tage-OL, der jährlich in der letzten Juli Woche ausgetragen wird. Als dieser Wettkampf 1965 aus Ermangelung an guten Trainingsmöglichkeiten für Elite-Läufer in der Sommerpause entstand (zunächst noch ausgetragen in Schweden und Dänemark) und mit „nur“ 156 Teilnehmern, ahnte wohl niemand, wie sich dieser Orientierungslauf zum weltgrößten OL-Event entwickeln würde.
Die höchsten Teilnehmerzahl erreichte der schwedische Mehrtagelauf 1985 in Falun (Darlarna Region) mit knapp 25.000 Läufer/-innen und 2019, kurz vor der Corona-Pandemie, liefen 21.200 OL’er die 5 Tage. Danach musste diese Veranstaltung zwangsweise für 2 Jahre ausgesetzt werden und startete wieder im Jahr 2022 in Uppsala.
Dieses Jahr fand die Veranstaltung in der Region Jämtland mit dem Austragungsort Are statt. Auch für schwedische Verhältnisse eine Region „hoch im Norden“ – und für uns Deutsche – noch viel weiter im Norden. Are ist eigentlich besser bekannt als Austragungsort für alle Arten von Wintersportarten und richtet regelmäßig Weltcup-Rennen in den alpinen Skiläufen aus, als Zentrum für den Orientierungssport war Are bisher nicht bekannt.
Besonders reizvoll für die Orientierungsläufer war die Möglichkeit im Fjäll, dem schwedischen Begriff für „Gebirge“, zu laufen, d.h. auf Karten, die im Wesentlichen einen „gelblichen“ Farbdruck aufweisen, als Zeichen für einen „Wald“, der eigentlich keiner ist, da man nur durch Blaubeersträucher läuft und sich an den Steinen und Höhenlinien orientiert.Für mich als Autor dieses kleinen Artikels war es die 13. Teilnahme an den O-ringen und ich kann durchaus sagen, dass mir der Wettkampf im Großem und Ganzen gefallen hat. Es waren zwar nicht die anspruchsvollsten Karten/Wettkämpfe verglichen mit vorherigen O-Ringen (Lulea 1992, Örnsköldsvik 1994, Sälen 2008 und Eksjö 2009 fand ich anspruchsvoller), aber bei den 5-Tagen muss der Veranstalter Zugeständnisse an die Logistik machen, denn das beste Gelände kann man u.U. nicht für die Massen an OL’ern zugänglich machen … dennoch wurden alle 5 Läufe mit der bekannten Perfektion organisiert. Das dieser Wettkampf komplexer geworden ist, zeigt sich auch an der Tatsache, dass es neben den klassischen Orientierungsläufen mittlerweile auch einen MTB-OL, einen Trail-OL, einen Pre-O und am Tag vor dem offiziellen Start eine „Sprint-Jugend-Staffel“ gibt.
Besondere „Highlights“ für mich in diesem Jahr:
– Der Lauf im Fjäll/Gebirge auf der 2. Etappe (siehe Kartenausschnitt 1.7500/5m Äquidistanz):
– Die Anreise zum Wettkampfgebiet der 4. und 5. Etappe mit dem Zug;- Die (fast) Mitternachtssonne;
– Fast keine Mücken im Wald (weder bei den Wettkämpfen, noch beim Training noch bei
Wanderungen im Fjäll – wirklich ungewöhnlich)
Auf jeden Fall hat mir dieser Wettkampf sehr viel Spa? bereitet und auch wenn ich körperlich unfit war, werde ich wiederkommen und habe ich mir als Ziel gesetzt, irgendwann meinen 20. 5-Tage-O-Ringen-OL noch zu absolvieren.
Achja, ich möchte natürlich auch, wie es sich gehört über die Ergebnisse dieses Wettkampfs berichten, da sich auch eine Gruppe aus schleswig-holsteinischen OL-Enthusiasten auf die weite Reise in den Norden begeben hat:
Ergebnisse schleswig-holsteinischer Starter:
D18 Elite: 23. Annika Stamer (gestartet für ihren schwedischen Verein Järfälla OK)
(97 klassifizierte Läuferinnen*)
H20: 33. Kristaps Grahl/TSV Preetz (50 klassifizierte Läufer)
D 40: 36. Leva Grahl/TSV Preetz (47 klassifizierte Läuferinnen)
H 50: 79. Christian Stahmer/TSV Preetz ( 189 klassifizierte Läufer)
D 50 Motion: 19. Meike Ackermann/TSV Nusse (50 klassifizierte Läufer)
D 55: 59. Silvia Nolte/TSV Nusse (78. klassifizierte Läufer)
H 60: 112. Björn Hansen/LT (117 klassifizierte Läufer)
H 60 Kurz: 67. Christian Nolte/TSV Nusse (95 klassifizierte Läufer)
D65: 39. Marita Bahr/OH-OL (42 Starter)
(*) klassifizierte Läufer = Läufer/-innen, welche in die 5-Tage Wertung gekommen sind, d.h. nicht durch Verletzung und/oder Fehlstempel aus der Gesamtwertung ausgeschieden sind. Christian Nolte
Sehr schön geschrieben. Vielen Dank für den Bericht 👍
Gut dass wir wieder zurück sind.
Sturmtief »Hans« war am Wochenende über die nordischen Länder hinweggefegt und hatte eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Den Einwohnern des Skigebiets Are rieten die Behörden, sich vom Fluss Susabäcken fernzuhalten: Dieser sei über die Ufer getreten, infolgedessen seien Schlamm und Geröllmassen in die Stadt gespült und dadurch Häuser und Straßen beschädigt worden, teilte die Kriseninformationsbehörde auf ihrer Webseite mit.