40 Jahre OL-Karte Bergengehölz
Ilse Wallrafe brachte den Orientierungslauf vom Turnfest 1973 in Stuttgart nach Malente. Vom OL-Virus infiziert begann sie gleich mit der Erstellung einer OL-Karte. Erste Karten wurden in s/w erstellt und 1978 wurde die erste 5-farbige OL-Karte nach IOF-Norm von Hajo Andersson erstellt.
Das Bergengehölz wurde zum „Hauswald“ der Malenter Orientierungsläufer. Alle Generationen Malenter OLer haben ihre ersten OL-Trainings und OL-Wettkämpfe im Bergengehölz gemacht. Und auch die schleswig-holsteinischen OLer laufen hier regelmäßig: seit 1978 auf OL-Karten nach IOF-Norm, zuletzt beim Grenzturnier 2015 und dieses Jahr am 24. Juni bei den Landesmeisterschaften. In den Archiven findet man einen ersten OL bereits im Oktober 1972 als 6. Lübecker OL (mit korrigiertem Messtischblatt 1:17.000) und 1975 einen weiteren OL in Zusammenarbeit von LT und dem TSV Malente.
Gelegenheit für einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung der Kartenerstellung am Beispiel der OL-Karte Bergengehölz:
1978 Die erste 5-Farben Karte: Wolfram Köster, einer der Pioniere der Kartenerstellung in Schleswig-Holstein, hat uns in die Kartenaufnahme und -zeichnung eingeführt. Grundlagen waren topografische Karten im Massstab 1:25.000. Karten wurden mit Folien und Zeichenstiften gezeichnet. 5 Folien, eine für jede Farbe. Kartenmassstab war 1:15.000 mit 5m Äquidistanz.
1989 „Richtig gute“ OL-Karte: Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in der Kartenerstellung wurde die Karte 1989 für den Holsteiner 3-Tage-OL neu aufgelegt. Die Grundlagen waren verbessert (Deutsche Grundkarte 1:5.000) und die IOF-Norm wurde erweitert (u.a. separate Darstellung des Bodenbewuchs). 1.300 Starter zu Ostern waren begeistert.
2003 Kartenzeichnen mit Computer: Karten werden jetzt mit dem Computer gezeichnet. Ocad ist der neue „Standard“ und wieder führt uns Wolfram Köster in die neue Techniken ein. Der Kartenmassstab 1:10.000 wird zum „neuen“ Standard und führt meist zur Darstellung von mehr Details auf der Karte. Karten werden vermehrt vom Computer gedruckt. Die erleichtert manches, aber sind Qualität und Lesbarkeit in den Anfangsjahren oft nicht mit denen klassischer Druckereien vergleichbar.
2015 Nochmals verbesserte Grundlagen: Auch die Landesvermessungsämter gehen digital. Die „Digitale Grundkarte“ und „Digitale Geländemodelle“ sind verfügbar und bieten bessere und genauere Grundlagen. Die Karte wird auf Basis der neuen Grundlagen erneut komplett neu aufgelegt. Mit Äquidistanz 2,5m wird versucht, die Details des Geländes besser darzustellen.
2018 und die Zukunft: Die IOF hat im letzten Jahr die Darstellungsnorm überarbeitet (ISOM 2017). Ziel ist es den Trend zu mehr Details einzudämmen und die Lesbarkeit der Karten wieder zu erhöhen. Konträr dazu gibt es einen Trend zum Kartenmassstab 1:7.500, der die Lesbarkeit für die älteren Läufer erhöht, aber auch die Gefahr birgt wieder mehr Details darzustellen. Bleiben wird die Arbeit im Gelände und die Abwägungen des Kartenaufnehmers zur Darstellung und Generalisierung, die jede OL-Karte zu einem Unikat machen.